Wie steht es um die Absicherung Selbstständiger in Deutschland?
Sind Selbstständige in Deutschland ausreichend abgesichert?
Das Zentrum für Sozialpolitik der Uni Bremen hat hierzu eine Studie veröffentlicht, in der 18 europäische Länder diesbezüglich beleuchtet wurden. Betrachtet wurden hierbei selbstständige Unternehmer aus Handel und Gewerbe.
Deutschland landete bei den Untersuchungen auf dem 9. Rang, hinter
1. Österreich
2. Spanien
3. Finnland
4. Schweden
5. Estland
6. Norwegen
7. Belgien
8. Polen
Schlusslicht sind Großbritannien und die Niederlande!
Die Studie hat verschiedene Vorsorgebereiche in den einzelnen Ländern beleuchtet. Als Bewertungskriterium wurde ein Ampelsystem zu Grunde gelegt:
grün: in einem bestimmten Vorsorgebereich (z.B. Pflege) ist eine Pflichtversicherung vorgesehen.
gelb: in einem bestimmten Vorsorgebereich ist eine freiwillige Absicherung vorgesehen und möglich.
rot: in einem bestimmten Vorsorgebereich ist keine Absicherung vorgesehen.
Deutschland hat in den Bereichen Alter, Invalidität, Erwerbsminderung, Pflegeversicherung, Tod und Hinterbliebenenversicherung jeweils mit „grün“ die höchste Punktzahl erhalten.
Die Pflegeversicherung zählt in Deutschland zu den Pflichtversicherungen, anders als in vielen anderen europäischen Ländern. Unterdurchschnittlich sind hier Irland, Großbritannien, Dänemark und die Niederlande bewertet worden. Soweit Leistungen in diesen Ländern überhaupt vorhanden sind, dienen sie hauptsächlich der Armutsvermeidung. Sozialleistungen sind zumeist losgelöst von der Erwerbstätigkeit. In Dänemark gibt es beispielsweise eine Volksrente, die pauschal und einkommensunabhängig ist.
Warum ist Deutschland dann in dem Ranking nicht besser aufgestellt?
Viele Absicherungen werden bei uns für Selbstständige auf freiwilliger Basis angeboten. Interessant wäre eine Studie über die Absicherung unselbstständiger Arbeitnehmer, bei der Deutschland im europäischen Vergleich aufgrund des vorhandenen Sozialsystems sicherlich auf den vorderen Plätzen landen würde.