Daily Archives: 26. September 2016
Continentale Studie 2016: Belastung von pflegenden Angehörigen
Die Continentale hat deutschlandweit 1.000 Menschen befragt, die andere Personen privat pflegen oder betreuen.
Das Ergebnis: Rund zwei Drittel der Pflegenden fühlen sich hierdurch stark belastet.
Und: der Grad der Belastung steigt mit der Pflegestufe.
Im Detail heißt das:
- 23% fühlen sich sehr stark belastet
- 48 % stark
- 5% empfinden keine Belastung
- 36% der Befragten, die eine Person mit Pflegestufe 3 betreuen, fühlen sich sehr stark belastet
- nur 31% sagen aus, dass sie ihrer Aufgabe voll und ganz gerecht werden
Wie wirkt sich die Belastung durch die Pflege eines Anderen aus?
- 63% fühlen sich körperlich erschöpft
- 62% sind emotional und seelisch erschöpft
- 60% vernachlässigen ihre persönlichen Bedürfnisse
- 43% fühlen sich bei der medizinischen Versorgung überfordert
- 33% empfinden negative Auswirkungen auf den eigenen Beruf und sprechen von finanziellen Nachteilen
Gibt es auch positive Auswirkungen?
Durchaus, denn:
- 75% gaben an, dass sie durch die Pflege einem Menschen etwas zurückgeben können, die ihrerseits bereits viel für sie getan haben – die eigenen Eltern zum Beispiel
- ebenfalls 75% ziehen positive Energie und Zufriedenheit aus der Pflege
- 63% freuen sich über die Unterstützung durch Partner, Familie oder Freunde
Dennoch blicken viele Pflegende sorgenvoll in die Zukunft und haben Angst davor, dass sich der Zustand des gepflegten Menschen verschlechtert und sie die Aufgabe körperlich oder emotional nicht mehr bewältigen können. Sie haben Sorge, dass sie Pflege und Beruf nicht mehr in Einklang bringen können.
Was sind die Gründe für eine private Pflege?
- 91% sagen, sie pflegen aus Liebe zu dem Menschen
- 85% aus Pflichtgefühl
- 64% aus finanziellen Gründen, da die Kosten für einen Platz im Pflegeheim nicht aufgebracht werden können
- 58% nennen als Grund eine regelmäßige Geldleistung, etwa aus der Rente des Gepflegten
Eine Entlastung wünschen sich Pflegende durch mehr praktische Hilfe, emotionalen Beistand oder finanzielle Unterstützung.
Dr. Marcus Kremer, Vorstand der Continentale Krankenversicherung sagt hierzu:
„Einen anderen Menschen privat zu pflegen, verdient Bewunderung. Wir sehen deutlich, wie sehr diese Menschen belastet sind. Als Versicherer können wir hier nur einen kleinen Beitrag leisten. Die gesetzliche Pflegeversicherung ist im besten Falle eine Teilkaskoversicherung, die zum Beispiel bei stationärer Pflege höchstens die Hälfte der Kosten deckt. Wir raten dringend zum Abschluss einer privaten Pflegezusatzversicherung, denn eines sehen wir in unserer Befragung: Eine bessere finanzielle Situation entlastet die Pflegenden nachhaltig.“
80% der privat gepflegten Menschen haben eine Pflegestufe. Über die Hälfte, nämlich 55% der Befragten pflegen ihre Eltern oder Schwiegereltern, 14% den Partner.
- 38% erhalten bei ihrer Pflege eine Unterstützung durch den Pflegedienst
- 27% pflegen völlig allein
- 60% der Befragten sind Frauen
Quelle: Continentale Studie (jährliche Untersuchung der Continentale Krankenversicherung a.G. in Zusammenarbeit mit TNS Infratest).
Die komplette Studie finden sie unter www.continentale.de/studien